Apr
01
2009
Nicolas Carr, IT-Kritiker und Vordenker hat sich ein paar Gedanken über Twitter gemacht. Er stellt in seinem Beitrag “How many tweets does an earthquack make” die entscheidende Frage, ob ein Baum mitten im Wald wirklich umgefallen ist, wenn niemand darüber getwittert hat. Doch Vorsicht, das ist nur etwas für Existenzialisten.
Mrz
30
2009
Wen es interessiert, kann hier nachlesen, was im Cloud Computing Manifest des Cloud Computing Interoperability Forums steht. Wie schon im letzten Blog erklärt, stößt es bei den Nichtmitgliedern nicht unbedingt auf Gegenliebe. Aber zumindest zeigt sich Microsoft jetzt etwas diplomatischer. CC-Chef Steven Martin, der noch am letzten Donnerstag gewertet hatte, die Mitglieder des CCIF, zu denen auch IBM, Cisco, Intel, und Sun gehören, wolle aus der Cloud eine geschlossene Veranstaltung machen, ist jetzt zurückgerudert.
Allerdings glaube ich, weil er zurück gepfiffen wurde. Microsoft will schließlich nicht schuld sein, wenn ein Cloud-Standard nicht zustande kommt.
Mrz
27
2009
Kaum hat Cloud Computing das Licht der Welt erblickt und erste ernsthafte Anwendungen und Anwender gefunden, positionieren sich die Anbieter im Streit um die dringend benötigte Standardisierung. In aller Regel allerdings scheitern Interessensgruppen, die sich auf Standards einigen wollen. Dort wird debattiert, die Positionen werden geklärt, Diplomatie geübt und gemauert, was das Zeug hält. Zum Schluss bildet sich ein sogenannter Industriestandard heraus. Das bedeutet nichts anderes, als das ein Anbieter nicht auf die Einigung in Gremien gewartet hat, sondern Produkte oder Lösungen mit bestimmten Spezifikationen und Schnittstellen auf den Markt gebracht. Die Anwender fanden die Produkte nützlich oder cool und haben sie gekauft. Ergebnis: Die in den Produkten diese Herstellers gefunden Lösungen werden zum Industriestandard, weil viele andere Hersteller sie nachahmen. Microsoft hat das gemacht, IBM hat es getan, Adobe, Cisco und viele andere mehr.
Jetzt geht es also um Cloud Computing. Hier sind Standards für Sicherheit, Softwareverteilung, Collaboration usw. natürlich extrem wichtig. Es ist sogar fraglich, ob in diesem Fall ein Unternehmen das alte Spiel um den Industriestandard gewinnen kann. Aber versucht wird es offensichtlich: Das Cloud Computing Interoparability Forum, zu dem zum Beispiel Cisco, Sun und Intel gehören, hat für kommenden Montag ein Cloud Manifesto angekündigt. Schon entbrennt der erste Streit. Continue Reading »
Mrz
25
2009
In der Fertigungs- und Automobilindustrie scheinen die Investitionen in IT zurzeit rapide abzusinken. Wohlgemerkt – scheinen – die Informationen basieren auf Aussagen von einigen CIOs in diesem Bereich, aktuelle Statistiken darüber gibt es zurzeit keine. Da Anbieter von Beratung und Software ins gleiche Horn stoßen, kann man aber trotz fehlender statistischer Daten von einem tatsächlichen Phänomen ausgehen. In einigen Unternehmen werde einfach abgeschnitten. „Da wird gar nichts mehr gemacht“, berichtet ein Berater. Rigoros würden alle Ausgaben für externe IT-Kräfte, vom Codierer bis zum Strategieberater auf null gesetzt. Geplante, aber noch nicht begonnene Projekte würden gestrichen und bei laufenden Projekten geprüft, wie sie sich verkleinern oder einstellen lassen. Continue Reading »
Mrz
20
2009
Google hat den Stein der Weisen für alle E-Mailer gefunden. Das hat jeder schon einmal erlebt: Eine E-Mail, deren Inhalt auf keinen Fall einer bestimmten Person bekannt werden darf, genau an diese Person zu schicken (Wahrscheinlich ist das Überich dafür verantwortlich) Oder voller Wut eine Mail verfassen und dem verdammten A…, das die Wut verursacht hat (mit extra hartem Anschlag auf die Returntaste) zu schicken. Eine Sekunde später tuts einem schon wieder leid, man wird sich langsamer klar, dass das A… eigentlich eine netter Mensch ist, ein guter Freund noch dazu, den man jetzt auf immer verloren hat … Dieses Leiden kann demnächst vorbei sein. Wie CNET berichtet, will Google ein Gmail-Labs-Feature mit dem schlichten Titel “undo” herausbringen, das es erlauben soll, bis zu fünf Sekunden nach Absenden einer E-Mail diese zurückzuholen. Wenn das klappt, hat Goggle tatsächlich der mailenden Menschheit einen großen Dienst erwiesen.
Mrz
18
2009
Wenn die Verhandlungen erfolgreich sind, dann wird Sun demnächst als eigenständiger Anbieter vom Markt verschwinden. Die IBM scheint großes Interesse daran zu haben, sich den Serverspezialisten und Java-Erfinder einzuverleiben. Obwohl Sun natürlich schon viel bessere Tage gesehen hat, ergibt der Deal durchaus Sinn.
Die in den vergangenen Jahren sehr serviceorientierte IBM stärkt ihr Serverportfolio, um in Zukunft besser gegen HP und Dell gerüstet zu sein. Das Interesse an Opensource-Software und Java ist beiden Companies gemeinsam. Vielleicht gelingt es Sun mit Hilf der IBM ja endlich einmal, aus seinen teilweise genialen Erfindungen Kapital zu schlagen. Das hat Sun bisher eigentlich nur mit seinen Servern geschafft, die auf Prozessoren der hauseigenen Sparc-Architektur basierten. Suns Ausflüge in die Software- und Dienstleistungswelt waren bisher dagegen nur von bescheidendem Erfolg gekrönt.
Dass der Branche bei einem erfolgreichen Deal ein weiterer Player verloren und die Konzentration im IT-Markt weiter geht ist zwar bedauerlich aber unvermeidlich.
Anwender mit großem Sun-Investment sollten die Entwicklung genau beobachten und sehr gut überlegen, womit sie am Ende des Lebenszyklus angelangte Sun-Server ersetzen.
Mrz
02
2009
Irgendwie lassen wir uns ja immer wieder bezirzen, überreden, überzeugen. Neben nützlich coolen Technologien und Produkten produziert die IT-Szene immer wieder gelungene Hypes – oft unabsichtlich. Die Debatten verselbstständigen sich, Websites und Printmedien berichten verstärkt darüber, mehr Anbieter springen auf den neuen Trend, noch mehr Medienberichte folgen und dann – fängt einer an, kritische Fragen zu stellen. Funktioniert das überhaupt? Was kostet das? Ist das wirklich so gut, wie behauptet? Und viele andere mehr. Weil Journalisten und oft auch Anwender die Nase von der ewigen Trommelei für das Thema voll haben, wirkt diese kritische Berichterstattung als Katalysator, um den neuen Trend nach unten zu schreiben. Schön beobachten konnte man das zuletzt an SOA – unabhängig davon, ob die Kritik berechtigt ist oder nicht, das Thema ist erst einmal gestorben. SOA beispielsweise wird inzwischen wieder viel öfter mit Modularisierung und Flexibilisierung übersetzt. Continue Reading »
Feb
24
2009
„Unterscheiden Sie die Ziele in grundlegende und differenzierende Ziele.“
Zunächst erscheint es nur wie ein relativ einfacher Trick, wenn ein CIO Kollegen auffordert, solche Kategorien zu bilden. Mit etwas Nachdenken, kommt man allerdings zu dem Schluss, dass Steffen Rohen, CIO und Vorstand von T-Mobile, IT-Anwendern mit dieser Unterscheidung genau das liefert, was sie gerade in schwierigen Zeiten besonders dringend benötigen: klare Kriterien für Ihre Investitionsentscheidungen und für die Beantwortung der Frage make or buy. Continue Reading »
Feb
06
2009
In diesem Jahr fand im Rahmen der Digital Life Design Konferenz in München erstmals auch ein technisch orientierter Track statt: Die DLD TES, Tes steht für Technology Enabled Success. Dieser Track soll die Technologien näher beleuchten, die das auf der restlichen Konferenz beschworene digitale Leben und das digitale Wirtschaften erst möglich machen. Unter anderem ging es auf der TES um Cloud Computing. Die Podiumsdiskussion war besetzt mit hochkarätigen und sehr offenen Teilnehmern, die viel zum Thema zu sagen hatten. Und da ich die Ehre hatte, dieses Panel zu moderieren, möchte ich Ihnen dieses kurzen Videos dazu natürlich nicht vorenthalten :-).
Link:
Jan
28
2009
Eigentlich ist Informationsverarbeitung in zweifacher Sache eine enorme Errungenschaft. Zum einen automatisiert sie inzwischen die meisten wichtigen Prozesse in einem Unternehmen und macht sie effizienter und schneller. Auf der anderen Seite fallen durch diese Prozessautomatisierung immense Datenmengen zu allen Lebenslagen des Unternehmens und seiner Kunden an, die analysiert und bestens zur Entscheidungsfindung herangezogen werden könnten: ob es um neue Produkte geht, veränderte Produktionsbedingungen, Marketing, Forschung und Entwicklung oder schlicht um herauszufinden, welches gute und weniger gute Kunden sind. Viele zur Entscheidungsfindung nötigen Informationen ließen sich aus den operativen Daten herausdestillieren und für Business-Entscheider verdichten.
Leider liegt die Betonung noch allzu häufig auf den Wörtern „eigentlich“ und „könnten“. Eine Befragung von Managern in mittleren und großen amerikanischen Unternehmen ergab nämlich, dass nur in 60 Prozent der Fälle die getroffenen Entscheidungen auf der Analyse vorhandener Daten basieren. Continue Reading »