Apr 01 2009

Twitter und die Existenzfrage

Published by CWitte at 11:31 under Allgemein

Nicolas Carr, IT-Kritiker und Vordenker hat sich ein paar Gedanken über Twitter gemacht. Er stellt in seinem Beitrag “How many tweets does an earthquack make” die entscheidende Frage, ob ein Baum mitten im Wald wirklich umgefallen ist, wenn niemand darüber getwittert hat. Doch Vorsicht, das ist nur etwas für Existenzialisten.

One Response to “Twitter und die Existenzfrage”

  1. Mario Fischeron 11 Jun 2009 at 19:31

    Schrödingers Katze und Twitter - netter Vergleich ;-)

    Was ich faszinierend und nachdenkenswert zu gleich finde ist, dass man sich so arg auf “Twitter” konzentriert. Twitter ist dies, Twitter ist das, in Twitter stand… Das ist nur eine Plattform. Die Menschen haben ein Kommunikationsmedium bekommen, in dem sie weltweit in Echtzeit mit ausgewählten Personen chatten können. Und sie können entscheiden, wer lesen darf, was sie selber schreiben. Ein Vorteil ist natürlich, dass das auch mit mobilen Endgeräten recht gut geht. Nicht mehr und nicht weniger ist das “Phänomen Twitter”.

    Es drückt nur den Bedarf oder die (Sehn-)Sucht nach Kommunikation aus. Jederzeit an jedem Ort und mit -fast- jedem und eben gruppenweise. Das scheint vielen Menschen entgegen zu kommen und sie nutzen es fleißig und heftig.

    Und dann gibt es da noch die andere Gruppe. Die Verweigerer bzw. die “Über-die-Twitternutzer-Wunderer”. Immer häufiger hört man “Was soll ich denn damit?” oder “Da schreibt jemand, dass er gerade aufgestanden ist - wie spannend”. Selbst der Google-Chef Schmidt meinte, Twitter wäre eine Art E-Mailsystem für Arme. Hier liegt wohl das Kernproblem vergraben. Solange man Twitter nicht aktiv nutzt, Freunde und Follower hat, mit denen man Interessantes und oft auch Fachbezogenens austauschen kann, ist Twitter “laaaangweilig”. Warum? Weil die nicht gefilterten, ausgesuchten Tweets von Menschen stammen, die vielleicht auch laaaaangweilig sind. Wer im wahren Leben niemand interessantes kennt, der wird sein Handy ebenfalls nicht so oft nutzen und sich wundern, warum alle um ihn rum ständig telefonieren oder sms-en.

    Ich persönlich halte Twitter für eine Sache (als Plattform), die man als Unternehmen sehr sorgfältig im Auge behalten sollte. Immer öfter ertappe ich mich selber dabei, nicht mehr in Netvibes in meine über Jahre hinweg zusammengetragenen und sortierten Blog-RSS-Feeds zu schauen. Was wichtig ist, kommt sowieso über Twitter. Und viel Neues, das ich noch nicht kannte. Das klappt aber nur, wenn man den richtigen Leuten folgt.

    Somit würde aus meiner Sicht und in Hinblick auf Carr sagen, wenn es ein wichtiger Baum war, der da umgefallen ist, berichtet sicherlich ein oder mehrere Mensch(en) über Twitter darüber. Alles kann man nicht lesen -aber das ist bei den Fernsehkanälen und Zeitschriften ja auch so. Twitter ist mein persönlicher Zuschnitt auf die “Nachrichten” und auch persönlichen Tweets von Menschen, die mich interessieren. In diesem Kanal verpasse somit nichts. Das ist wie ein eigener Fernsehkanal, in dem man sich die Sendungen aller Sender der Welt individuell mischen kann.

    Trotzdem halte ich gerade die Offline-Medien für genauso wichtig. Denn auch von dort kommt immer und immer wieder unerwartet interessantes Wissen. Die Mischung machts wohl…

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