Apr 24 2012

Enterprise IT - Wieder mehr Kollege als Dienstleister des Business?

Published by CWitte at 13:36 under Allgemein

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Es tut sich etwas in deutschen IT-Abteilungen. Unabhängig davon, ob sie als (interner) Dienstleister, klassische IT-Abteilung oder Shared Service Center organisiert sind, stellen sie das Dienstleistungsparadigma in Frage. Nach einigen aktuellen Gesprächen mit CIOs von Großunternehmen verstärkt sich der Eindruck, dass die IT inzwischen selbstkritisch und selbstbewusst genug geworden ist, um ihre Bedenken gegen ein zu ausgeprägtes Dienstleistungsdenken - die IT setzt die Anforderungen des Business in Services um - öffentlich zu artikulieren und ihm organisatorisch entgegen zu wirken. Die folgenden Zeilen geben, wie gesagt, Eindrücke wieder, sie sind nicht statistisch abgesichert. CIOs sehen heute offenbar folgende Schwächen des IT-Dienstleistermodells:
- Das Business stellt zu ungenaue und späte Anforderungen,
- Das inzwischen stark ITIL/Prozess getriebene IT Service Management lässt zu wenig Raum für agile Reaktionen,
- (preisbewehrte) Servicekataloge erleichtern den IT-Abteilungen das Leben, bringen aber das Business nicht voran,
- die organisatorische Trennung von Demand- und Supply-Seite bringt viel interne Bürokratie, aber wenig Nutzen.
Dabei negiert niemand den Nutzen einer dienstleistungsorientierten IT-Organisation. Aber viele spüren angesichts der sich schnell verändernden Anforderungen und immer kürzer gültigen Businessmodelle und Prozessvorgaben die Grenzen des Service Provider Modells. Sie fordern daher eine pragmatischere, weniger bürokratische Steuerung der IT, die schneller und flexibler arbeiten kann und nicht automatisch immer von der Führung des Business ausgeht. Dabei gibt es noch kein neues Modell und auch kein Zurück zur alten DV/Org. Es zeichnet sich aber ab, dass sich die IT ein aktives Miteinander wünscht (und teilweise in den Steuerungsgremien schon realisiert), das weniger von Regeln, aber von mehr Vertrauen geprägt ist, um schneller zu werden, individueller zu unterstützen und noch wettbewerbsrelevanter.
Foto: Howard Brier

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