Sep 18 2008
Mobile Computing - Reloaded
Mobile Computing - Reloaded
Manchmal – es dauert nur immer länger als gedacht – löst die IT-Industrie die Versprechen ein, die ihre Vordenker und Marketingspezialisten gemacht haben. Die Vision des mobile computing ist eines dieser zumindest in den großen Industrienationen realisierten Versprechen. Streng genommen ist es sogar übererfüllt. Meinte mobile Computing ursprünglich nur die Datenverarbeitung auf einem portablen Gerät, wurde das Konzept schnell um die Vernetzung der portablen Geräte mit stationären Rechnern oder Netzen erweitert. Heute steht mobile Computing für die Möglichkeit der Datenkommunikation und -verarbeitung zu jeder Zeit, an jedem Ort und von jedem mobilen Endgerät aus. Die noch vorhandenen weißen Flecken werden durch neue drahtlose Zugangsmöglichkeit schnell verschwinden
Bis vor wenigen Jahren spielte es für die meisten Unternehmen und ihre Mitarbeiter nur eine untergeordnete Rolle, ob sie ständig miteinander, ihren Partnern und ihren Kunden über eine digitale, auch drahtlos funktionierende Nabelschnur verbunden waren und Informationen austauschen konnten. Das hat sich aus mehreren Gründen dramatisch geändert: Die Menschen sind sehr viel mobiler. Mitarbeiter arbeiten an den unterschiedlichsten Orten und Zeiten außerhalb ihres Unternehmens. Die Arbeitsverdichtung unter den so genannten Wissensarbeitern den ständigen Informationsaustausch nötig. Konsumenten erwarten zunehmend, 24 Stunden am Tag und an jedem Ort Waren bestellen, zumindest aber Informationen über die Produkte abrufen zu können.
Obwohl mit Internet und breitbandigem Zugang auch über funkbasierte Netze mobile computing an den meisten Orten möglich ist, bleiben in punkto Sicherheit und Managebarkeit für Unternehmen noch einige Wünsche unerfüllt. Trotz der Vielzahl unterschiedlicher Endgeräte, die sich über verschiedene Netze in die Unternehmens-IT einloggen, müssen ein angemessenes Sicherheitsniveau und eine ausreichende Verfügbarkeit der angesprochenen Services garantiert werden können. Außerdem muss das Ganze für die Unternehmen noch handhabbar bleiben. Das heißt, neue Funktionen oder E-Commerce-Angebote dürfen nicht monatelange Entwicklungszeiten und langwierige Anpassungen beanspruchen. Erst wenn diese Anforderungen erfüllt sind, können Unternehmen die Geschäftsvorteile von mobile computing – ständige Erreichbarkeit von jedem Ort - nutzen ohne am Aufwand dafür zu ersticken und so mobile computing auf eine neue Ebene heben.
Wahrscheinlich schaffen die Anwenderunternehmen diesen Schritt nicht allein. Die Vollendung von mobile computing führt über cloud computing und Software as a Service. Diese Kombination haben IT-Analysten Computing as a Service getauft. Dienstleister stellen dann im Netz Applikationen, Service und Infrastruktur zur Verfügung, auf die Unternehmen und ihre Kunden von jedem Ort und zu jeder Zeit über das Netz zugreifen. Leider hat bisher niemand gesagt, wann mit der Realisierung dieses Konzepts zu rechnen ist. Sie sehen, auch erfüllte Versprechen machen nicht immer glücklich.