Okt 29 2010

Wovor sich CIOs fürchten

Published by CWitte at 16:21 under Allgemein

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Im Grunde sind CIOs mutig und tapfer. Ganz die edlen Ritter und Ritterinnen (die gab es historisch zwar nicht, aber seis drum) kämpfen sie unentwegt gegen Budgetkürzungen, IT-Ignoranz auf allen Ebenen und gegen die neuesten Flausen, die ihrem Topmanagement von Medien und Anbieterschaft in den Kopf gesetzt werden. Manche graust es schlechterdings vor gar nichts, sie binden iPad, iPhone oder Social Networks in die Enterprise IT ein. Unermüdlich kümmern sie sich um ihre Mannschaft, ihre Endanwender im Unternehmen und versuchen immer häufiger erfolgreich, die Kunden ihrer Unternehmen mit IT-basierten Services zu beglücken.
Aber es gibt zwei Dinge, die sie mehr fürchten als Vampire den Knoblauch: dass ihr CEO nicht mehr mit ihnen spricht (wobei es auch solche IT-Chefs geben soll, die genau vor solchen Gesprächen Angst haben, aber um die geht es heute nicht). Die zweite Angst ist die, überflüssig zu werden. Voreilige Zeitgenossen könnten jetzt meinen, dass ein verschlossener CEO ein starkes Indiz dafür, dass die zweite Furcht berechtigt ist. Aber dem ist nicht so. Ignorante CEOs nehmen ihre IT-Chefs nicht wahr, weil sie einfach nicht wissen, was diese tun und sich ergo gar kein gemeinsames Gesprächsthema ergeben kann. Sprich, gegen die Angst vor unkommunikativen CEOs ist kein Kraut gewachsen. Sie ist zwar absolut berechtigt, aber durch eigenes Handeln kaum zu beeinflussen. Doch gegen die ausgeprägte Angst überflüssig zu werden, die sich exemplarisch in der teilweise sehr emotionalen Diskussion um das Cloud Computing widerspiegelt, kann man, oder besser gesagt, kann CIO etwas tun: Nein, nicht die IT des eignen Unternehmens so komplex zu gestalten, dass man der einzige ist, der die Zusammenhänge noch durchschaut und deshalb unverzichtbar ist. Auch nicht dadurch, dass man CEO und CFO jeden Wunsch von den Lippen abliest (der E-Commerce-Hype lässt grüßen), vermeidet man die eigene Überflüssigkeit. Immer gebraucht werden dagegen IT-Chefs, die als selbstbewusste, aber offene Berater des Business agieren und die Technologie an ihrem Wert für das Unternehmen und seine Innovationskraft messen.
Foto: Eric “Clapton” Nelson

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