Dez 18 2008
Nach IT kommt Business Technology
IT wandelt sich zu BT. Die Analysten von Forrester Research haben den Begriff Business Technology 2007 geprägt, um zu beschreiben, wie Unternehmen Technologie künftig effizienter für sich nutzen können. Zwar finde sich auch heute schon kaum noch ein Prozess, der nicht in irgendeiner Form durch IT unterstützt werde, aber sie werde noch viel zu stark an funktionalen, nach innen gerichteten Kriterien gemessen wie Funktionalität, Systemperformance und Verfügbarkeit und fast gar nicht daran, welchen Nutzen die IT für das Business hat. Das hat die leidige Diskussion über den Wert und die Kosten der IT zur Folge.
Wollen CIOs diesem Dilemma entfliehen, müssen sie das Management von IT grundsätzlich verändern. Sich nicht mehr auf Technologie-Effizienz konzentrieren, sondern darauf, wie IT die Effizienz des Unternehmens verbessert. Es geht um den Anteil von IT am Umsatz oder am Gewinn, ihren Beitrag zur Innovation und beispielsweise zu den Angebotskosten. Sie müssen sich laut Forrester nicht auf einzelne IT-Projekte in bestimmten Bereichen fokussieren, sondern sich fragen, durch welche funktionsübergreifenden Optimierungen sie die Effizienz des Unternehmens verbessern können. Statt sich auf die Stabilität der eingeführten Technologien zu konzentrieren sollten sie vielmehr darauf achten, den ständigen Wandel, dem Unternehmen heute unterliegen, besser zu unterstützen. Kurz Business Technology ist nichts anderes als zu Ende gedachtes IT-Management, dessen vornehmste Aufgabe es nun mal ist, zur Ergebnisverbesserung der Unternehmen beizutragen.
Natürlich führen CIOs diese Diskussion schon lange – aber leider bisher mit wenig konkreten Ergebnissen. Durch die immer geringer werdende IT-Fertigungstiefe in den Unternehmen steigt allerdings der Druck, hier Resultate zu erzielen. In Zeiten von Software as a Service, den vielen Varianten von IT- und Business-Process-Outsourcing und last but not least dem aufkommenden Cloud Computing, kann sich der CIO nicht mehr hauptsächlich mit der Mechanik der IT beschäftigen. Das werden zunehmend Dienstleister erledigen. Auf diese Weise weitgehend befreit vom Management der IT-Landschaft, muss er ein anderes strategisches Feld besetzen, um nicht an Einfluss zu verlieren. An ihm ist es zu prüfen, zu entscheiden und zu messen, welche Technologie sein Unternehmen wirklich weiter bringt. Vielleicht lässt sich das in dem Begriff Business Architekt zusammenfassen. Der CIO neuer Prägung legt die Regeln fest, nach denen Technologie eingesetzt wird, damit auf dieser Konstruktion das Business effizient arbeiten kann.