Nov 21 2009

IT- Perspektiven 2010: Steigende Komplexität wird größte Herausforderung

Published by CWitte at 18:30 under Allgemein

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Von rechts nach links: Michael Ganser (Cisco), Harald Esch (Adobe),Conny Schneider (HP), Martin Berchtenbreiter (Microsoft) Oliver Tuszik (Computacenter), diskutieren mit Moderator Christoph Witte über die Herausforderungen, die die IT im Jahre 2010 zu bewältigen haben wird. Hotel Sofitel Bayerpost in München am 18.11.2009

Am vergangenen Mittwoch abend habe ich die IT-Perspektiven 2010 moderiert. Die Veranstaltung wird von der PR-Agentur Fink und Fuchs ausgerichtet. Rund 30 Fachjournalisten hörten sich die hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion an und diskutierten am Schluss selbst intensiv mit. Es war ein sehr interessanter Abend, mit teilweise sehr nachdenklichen Statements der anwesenden Anbieter und Dienstleister.
Fink und Fuch hat die wichtigsten Aussagen in einer Pressemitteilung zusammengefasst, die ich hier komplett zitiere:

MÜNCHEN, 19. November 2009 – Nach dem Krisenjahr steht die Frage im Raum, wie sich der IT-Sektor im Jahr 2010 entwickelt und welche Herausforderungen und Trends sich abzeichnen. Am gestrigen Abend diskutierte darüber der IT-Experte und Publizist Christoph Witte mit Top-Managern von Adobe, Cisco, Computacenter, HP und Microsoft im Rahmen der von Fink & Fuchs PR organisierten Veranstaltung “IT-Perspektiven 2010″.

Größte Herausforderung in der weiteren Entwicklung von IT-Lösungen sei deren steigende Komplexität. Ganzheitliche Infrastrukturen, die ein anwenderfreundliches, plattformübergreifendes Arbeiten und Kommunizieren ermöglichen, sind immer noch nicht umfassend etabliert. Konsens unter den Diskutanten bestand bei der Aussage, dass Anwender – hier insbesondere Unternehmen – gerade auch durch die schwierige wirtschaftliche Situation der letzten Monate den Erfolgsbeitrag der IT erkannt haben. Für 2010 werden daher wieder mehr Investitionen in diesem Bereich erwartet. Cloud Computing und Collaboration wurden als Trends bezeichnet, neue „Buzzwords“ wird es tendenziell aber nicht geben.

Stimmen der Diskutanten zu den IT-Perspektiven 2010

Harald Esch, Geschäftsführer Zentraleuropa Adobe Systems GmbH: “IT-Systeme werden zukünftig noch viel stärker den Wünschen des Benutzers dienen müssen. Denn er will selbst entscheiden, wann, wo und wie er an seinen Projekten arbeitet. Um diesen Schritt zu erleichtern, müssen manuelle, papierbasierte Prozesse zunehmend in Richtung intelligente, digitalisierte Abläufe umgestellt werden. Das bedeutet grundlegende Veränderungen für die Art, wie Menschen innerhalb und außerhalb der Organisationen mit Informationen interagieren. Neue Web-Technologien werden Unternehmen dabei unterstützen, ihre Abläufe auch im Hinblick auf das Angebot für Kunden und die Zusammenarbeit mit Partnern effektiver und einfacher zu gestalten. Diejenigen, die es verstehen, Geschäftstransaktionen in Richtung multimediales, interaktives und benutzerfreundliches Erlebnis zu entwickeln, werden sich gegenüber ihren Wettbewerbern durchsetzen.”

Michael Ganser, Senior Vice President DACH und Vorsitzender der Geschäftsführung Cisco Deutschland: “Die Aufgabe der IT für 2010 wird sein, das Kerngeschäft der Unternehmen erfolgreicher zu machen, Innovationen zu fördern und gegebenenfalls Geschäftsmodelle zu verändern. Business Transformation ist hier das Schlagwort. Dazu müssen Insellösungen in den Unternehmen konsolidiert und Infrastrukturen vereinfacht werden. Trends, die dies unterstützen, sind Virtualisierung, auch der Aufbau privater Clouds, Videotechnologien und Collaboration.”

Oliver Tuszik, Chief Executive Officer und Vorstandsvorsitzender Computacenter: “Es gibt kein Zurück zu 2007 – es wird ein neues ‘Normal’ geben. Unternehmen werden weniger für die klassische IT-Infrastruktur ausgeben, aber dafür mehr in neue Modelle der Zusammenarbeit und Mobilität investieren. Die Verschiebung vom Produkt in Richtung Service wird sich fortsetzen. Auch wenn bei unseren Kunden aktuell Lösungen im Vordergrund stehen, mit denen sich unmittelbare Kostensenkungen realisieren lassen, wird die Informationstechnologie wieder stärker als Innovationstreiber und Unterstützer des Business gesehen. Die Bereitstellung von Plattformen und Applikationen unabhängig von der Infrastruktur und dem Endgerät wird uns zunehmend beschäftigen. IT gibt es nicht um der IT Willen, sondern zum Nutzen des Unternehmens und der Anwender. ‘Wozu braucht der Anwender die IT und wie kann ich ihm die Usability bieten, die er sich wünscht?’ Das sind Fragen, mit denen sich die IT auseinandersetzen muss.”

Conny Schneider, Director Strategy & Planning HP Enterprise Business, Hewlett-Packard Deutschland: “Die Unternehmens-IT gleicht heute einem Konglomerat von Gesteinsschichten. Diese Schichten gilt es jetzt abzutragen – mit Feile und mit Vorschlaghammer. Die Instrumente dafür gibt es bereits, und sie werden auch im Jahr 2010 den Takt vorgeben, etwa Virtualisierung, Utility Sourcing und Cloud Computing. Ein weiterer Trend ist die Konvergenz: das Zusammenwachsen von Servern, Speicher und Netzwerk zu flexibel einsetzbaren Ressourcen-Pools.”

Martin Berchtenbreiter, Senior Direktor Mittelstand und Partner und Mitglied der Geschäftsleitung der Microsoft Deutschland GmbH: “Wir schauen optimistisch ins Jahr 2010 – nicht nur weil Windows 7 bereits jetzt ein phänomenaler Erfolg ist, sondern auch weil das Thema Cloud Computing und dort insbesondere unser Ansatz Software plus Services auf äußerst postive Resonanz stößt. Mit S+S bieten wir den Anwendern die Wahlfreiheit zwischen der Bereitstellung von Software inhouse, in einer privaten Cloud oder in der Public Cloud – ganz nach dem individuellen Bedarf jedes Kunden.”

Die Diskussionsrunde „IT-Perspektiven“ wird jährlich von Fink & Fuchs Public Relations organisiert und soll einen Ausblick auf die erwartete Branchenentwicklung des nächsten Jahres geben.

Auch die Computerwoche berichtete über die Veranstaltung. Der Autor hat noch einige weitere interessante Aussagen aufgeschnappt.

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