Nov 18 2008

Sparen in der IT (I): Verfügbarkeit

Published by CWitte at 13:10 under Allgemein

CIOs steuern mageren Zeiten entgegen. Deshalb müssen sie darüber nachdenken, an welchen Stellen sie trotz bereits schlanker Aufstellung weitere Euros einsparen können. Eine Möglichkeit, die nicht auf Anhieb schmerzt, liegt in reduzierter Verfügbarkeit. Laut Gartner steigen die Verfügbarkeitskosten mit jedem Prozent mehr Availibility steil an. Jede Nachkommastellenverbesserung jenseits der 99 Prozent ist extrem teuer. CIOs sollten sich einfach fragen, wo und für wen eine sehr hohe Verfügbarkeit nötig ist, empfehlen die Analysten. Sie sollten Bereichs- und Abteilungsleitern im Detail vorrechnen, welche Ausgaben sie produzieren, wenn sie beispielsweise nur zwei Stunden pro Jahr ungeplante Downtime in allen Bereichen dulden wollen. Das sind 99,97 Prozent Verfügbarkeit. Sie sollten die Business-Seite fragen, ob sie am Helpdesk tatsächlich einen Rund-Um-die-Uhr-Service in allen weltweiten Niederlassungen benötigt. Dazu muss das Unternehmen einen kontinuierlichen Dreischichtbetrieb bezahlen. Wird außerhalb der Geschäftszeiten nur ein Notdienst verlangt, kann die IT das mit sehr viel weniger Aufwand bewerkstelligen.
Weniger drastisch aber immer noch bemerkbar fallen die Einsparungen wahrscheinlich aus, wenn auch an der Verfügbarkeitsgarantie von bestimmten Servern und Speichersystemen Abstriche gemacht werden. Brauchen E-Mail-Server tatsächlich eine Verfügbarkeit von 99,8 (17 Stunden Downtime pro Jahr)? Wie viel billiger wird es, wenn ich schlimmstenfalls drei Tage auf sie verzichten könnte (99,3 Prozent Verfügbarkeit)? CIOs sollten mit der Business-Seite über die Service-Levels und die Kosten pro Prozentpunkt Service-Verfügbarkeit sprechen und sie im Zweifelsfall für diese Kosten verantwortlich machen.
Sparen lässt sich auch bei Notfallplanungen. Wenn ein Ausweichrechenzentrum für den Notfall betrieben wird, stellt sich die Frage, welche Prozesse in solchen Notfallrechenzentren abgebildet werden sollen. Muss da wirklich alles berücksichtigt werden? Ist beispielsweise die Lohnbuchhaltung so überlebenswichtig, das sie im Notfall-RZ abgebildet werden muss, oder die Debitorenbuchhaltung. Ist es für das Unternehmen überlebenswichtig, dass Personal und Gläubiger ohne den kleinsten Ausfall bedient werden? Oder kann man sich da mal ein, zwei Tage Verzögerung leisten? Klingt möglich, oder?
Kurz und gut, eine nach Wichtigkeit der Funktion differenzierte Verfügbarkeit der IT hilft sparen, ohne dass es wirklich weh tut.

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